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BNN  vom 04. 07. 2006
 

    Schwung und Schwermut

    Konzertabend in der Paul-Gerhardt-Kirche Beiertheim


    In einem Konzert in der Beiertheimer Paul-Gerhardt-Kirche (altes Stephanienbad) trat zu dem „Karlsruher Konzert-Duo" Reinhard Armleder (Violoncello) und Dagmar Hartmann (Klavier) - beide sind Lehrkräfte am Badischen Konservatorium - die freiberuflich erfolgreich tätige Flötistin Heidrun Paulus. In feinem Zusammenspiel begann das Trio mit Johann Sebastian Bachs Sonate C-Dur, BWV 1033 für Flöte, Klavier und Violoncello, deren schnelle Sätze leicht und duftig, das Adagio klangschön und besonnen gespielt wurde. Spritzig, unbeschwert und frisch war der erste Satz (Allegro) aus dem Trio für Flöte, Violoncello und Klavier (D-Dur, Hob XV/16) von Joseph Haydn angelegt und durchgeführt.

    In Gemeinschaftsarbeit hatten 1853 Schumann, Brahms und dessen Freund Albert Dietrich eine Sonate für Violine und Klavier unter der Bezeichnung „FAE-Sonate" („Frei, aber einsam") geschaffen. In diesem Konzert war zunächst der von Schumann verfasste zweite Satz in der Fassung für Violoncello und Klavier das vom „Karlsruher Duo" in bestem Stilempfinden interpretierte „Intermezzo" zu hören, dem das schwung- voll und nervig wiedergegebene Scherzo von Brahms folgte. Später machte sich das 1923 entstandene dreisätzige Werk „Pohadka" („Märchen") von Leos Janäcek für die gleiche Besetzung apart aus. Mit viel Gespür gab das Duo dieser fantasievollen, kontrastreichen Musik farbige Gestält.
    In dem romantisch-schwärmerischen Concertino für Flöte und Klavier op. 107 der französischen Komponistin Cecile Chamanade (1857 bis 1944) ließ Heidrun Paulus ihr Instrument wunderschön aufblühen und reihte die schnellen Läufe virtuos zu wahren Perlenketten auf.
    Zum Beginn es zweiten Programmteils musizierte das Trio zwei aus „Acht Stücke" op. 83 für Flöte, Violoncello und Klavier von Max Bruch. Da war einem Andante in a-moll in klanglicher Ausgewogenheit Innigkeit, einem „Nachtgesang" auf schöne Weise Schwermut gegeben. Bei der abschließenden Bach-Sonate in g-moll, BWV 1020, war in Präzision auch hier die Schönheit des Werkes ins Auge gefasst. Nach herzlichem Applaus wiederholten Künstlerinnen und Künstler das Menuett aus Bachs C-Dur- Sonate.                                                    Christiane Voigt


Rheinpfalz vom  14. 06. 2006
 

 

    Unbeschwertes und klares Spiel

    HAGENBACH: Konzert mit dem Trio „Bach GMPH"


     

    > Bachsonaten contra Ballfieber -die zahlreichen Besucher im Alten Rathaus Hagenbach hatten sich mit der Gruppe „Bach GMPH" für ersteres entschieden und wurden am Frei­tag im Alten Rathaus bei ihrem musi­kalischen Kontrastprogramm zur Fußball-WM nicht enttäuscht.

    Kammermusik im Alten Ratssaal war bei sanft einfallender Abendsonne ein höchst harmonisches Arrangement. Räumliche Nähe erlaubt es dem Ensemble vom ersten Ton an ihren Hörern zu vermitteln: „Wir spielen für dich persönlich." Neben Werken von Loeillet, Carl Stamitz und Georg Philipp Telemann waren Kompositionen von Bach Schwerpunkt der Vorträge. In barocken Brokat gehüllt (Kostüme: Gisela Buchlaub) vermittelten die Musiker mit den Sonaten, Triostücken und Konzerten mehr als einen Hauch des damaligen Lebensgefühls, zumal der Konzertabend 1747 in dieser Form zwischen Friedrich dem Großen (Heidrun Paulus, Alt- und Querflöte), seiner begabten Schwester Anna Amalia (Etleva Mema, Geige) und dem Komponisten Bach (Georg Hepp, Cembalo) nach der Ãœberlieferung wirklich stattgefunden haben könnte. Das harmonische Zusammenspiel des Trios klappte wie selbstverständlich; intensive Spielfreude, klare Ausdrucksformen   und  differenzierte   Technik  bestimmten das Spiel.

    Nach dem Auftakt eines unbekannten Komponisten erklangen leicht und souverän die Triostücke und das Allegro aus Bachs Konzert a-Moll. Die Flöte hielt mit sorgsam ausgespielten Trillern immer wieder innige Zwiesprache mit dem samtigen Ton der Violine, und dezent begleitender Dritter im Bunde war das Cembalo. Mal war es die einfühlsame Melancholie des Largo von John Loeillet, das die Zuhörer in Bann zog, mal faszinierte mit perlenden Läufen und lebhafter Dynamik die von Carl Stamitz komponierte Triosonate F-Dur. Oder man erfreute sich am Glanz der übermütigen Heiterkeit und Bewegtheit der Menuette. Die in   Tönen    eingefangenen   Stimmungen waren eingewoben in das Spiel einer mal mit wildem Temperament, mal engelsgleich sanft spielenden Flöte, in die zart schmelzende Unbeschwertheit der Violine und in die Klarheit der Cembaloklänge. Auch die galant heitere Sonate von Georg Philipp Telemann war gleichsam eine Ode an die Leichtigkeit des Seins, für die das Publikum begeisterten Beifall spendete und mehrfach seine Freude an diesem Kontrastprogramm zum Fußball versicherte, (bp)

 

     

     


Schwetzinger Zeitung vom  16. 03. 2006
 

 

     

 

    Schönes Ebenmaß in Tongebung 

    Konzert in der evangelischen Stadtkirche / Liebe und Neubeginn

    Es war ein echter Wohlfühlabend, herausragend aus dem Gewirr manchmal bizarrer Wellness-
    Angebote dieser Tage. Erlesen waren die Zutaten, und von feiner Hand aufbereitet.
    "Frühlingserwachen und Bergpredigt" hatte Kantor Detlev Helmer das kleine Kammerkonzert
    in der Kirche überschrieben. Die etwa 50 Zuhörer, die den eiswindigen Hinweg nicht gescheut
    hatten, gingen nach einer Stunde berührender Musik warmen Herzens nach Hause.

    Die Botschaften des Abends waren Liebe und Neubeginn. Wie Perlen reihten sich die zumeist
    knappen Kompositionen aneinander, bildeten Kontraste und fügten sich im Ganzen doch
    harmonisch zueinander. Zwei Meisterinnen ihres Faches und zugleich ideale Partnerinnen
    (Heidrun Paulus, Querflöte, und Sabine Bornhäuser, Sopran) hatte Kantor Helmer für diese
    Abendmusik gewinnen können.

    Den barocken Rahmen für das ausgewogene Programm bildeten, zum Lobpreis der
    Schöpfung, zwei zierlich musizierte "Deutsche Arien" für Sopran,Flöte und Orgel von Georg
    Friedrich Händel. Dazwischen standen kleine Kunstwerke der Spätromantik. Mit
    silbermattiertem Ton gestaltete Heidrun Paulus Gabriel Faurés stimmungsvolle "Sicilienne,
    Piéce und Berceuse" sowie das rhythmisch und farblich reizvolle"Mouvement" von Jean
    Langlais. In die arkadische Welt des bocksfüßigen Waldgottes Pan - im Schlossgarten hätte
    man der Musik lauschen mögen - entführte die sensible Flötistin mit Claude Debussys
    berühmten Solostück "Syrinx". Es ist eine lichtdurchflutete Komposition, in der die Stimmen
    der Natur panflötengleich verdichtet werden.

    Mit schönem Ebenmaß der Tongebung interpretierten die beiden Solistinnen Albert Roussels
    musikalische Einfälle zum Thema "Himmel, Luft und Erde". In das Programm eingebunden
    waren christliche Kernaussagen. Als Schwetzinger Erstaufführung erklang der Zyklus "Die
    Bergpredigt" von Burkhard Kinzler (*1963). Die Sopranistin verlieh den Worten aus Jesu
    Bergpredigt anrührende Klarheit und Strenge. Die emotionalen Akzente liegen im
    anspruchsvollen Orgelpart. Abgerundet wurde das Programm mit einem schlichten Liedsatz
    "Gott ist die Liebe" von Johannes Matthias Michel (*1963) und mit einer Kantate von Georg
    Philipp Telemann, in deren Mittelteil - eher ungewöhnlich - ein "Vater-unser"-Rezitativ steht.

    Für den abschließenden Beifall bedankten sich die drei Künstler mit einer anrührenden
    Liedkomposition des Kirchenmusikers Kurt Enßle (*1957): "Unsere Zeit in Deinen guten Händen".